Der HERRNHOF

Betritt man den Herrnhof, so scheint die Zeit ins Wanken zu geraten – eine noble, fast melancholische Aura umgibt diesen Ort, als hätte die Seele der Jahrhundertwende selbst hier Quartier bezogen. Hier, wo die altehrwürdige Architektur in stummer Pracht und mit unverhohlenem Stolz auf die vergangenen Jahrzehnte verweist, ist es, als säße man an einem schicksalhaften Scheideweg zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Räume, frisch renoviert und doch die alten Linien und Winkel achtend, laden zu einer Zeitreise ein – und zugleich ist es das Jetzt, der moderne Komfort, der jeden Schritt begleitet, ohne die Erinnerung zu übertönen.

 

Die Ferienwohnungen sind großzügig, ja geradezu verschwenderisch in ihrer Weitläufigkeit. Eine Eleganz, die nicht aufdringlich, sondern leise flüsternd daherkommt, als wollte sie sich nicht unnötig aufdrängen, sondern nur die Möglichkeiten andeuten, die ein Aufenthalt hier birgt. Man fühlt sich aufgehoben, fast umfangen von jener Atmosphäre, die sich dem Fluss der Zeit entzieht – und dennoch ist der Preis, so sagt man, erschwinglich. Der Service, der einem hier zuteilwird, ist so aufmerksam, dass es fast wirkt, als wollte man jeden Gast mit jener liebevollen Sorgfalt bedenken, die sonst nur den engsten Freunden vorbehalten ist.

 

Und was wäre ein Rückzug in diese Stille, ohne die Annehmlichkeiten, die der Herrnhof so freigiebig bietet? Eine Sauna, um die Hektik des modernen Lebens von sich zu schütteln, ein Spielplatz, der die jüngsten Besucher in das kindliche Glück der Unbekümmertheit taucht, und das Rauschen der Schwarza, das sich sanft mit den Gedanken vermischt und ein Flüstern aus längst vergangenen Tagen herüberträgt. Hier scheint es, als hätten die Bäume des Parks ihre Wurzeln nicht nur in der Erde, sondern auch in den Erinnerungen derer geschlagen, die hier einst wandelten.

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Um aus einem Herrenhaus der Jahrhundertwende ein Kleinod der Gegenwart zu formen, braucht es mehr als bloße Handwerkskunst. Es braucht einen Sinn für das Zarte, das Vergängliche, eine Liebe zu den Materialien, die Geschichten erzählen. Der Herrnhof ist so zu einem Ort geworden, der nicht einfach Raum bietet, sondern zur Bühne wird – für die Geschichten, die man vielleicht selbst noch nicht zu Ende gedacht hat.